Inklusion
Jeder Mensch und somit jedes Kind kommt auf dieser Welt nur einmal vor. Er ist einmalig und hat das Recht, als unverwechselbare Persönlichkeit in seinem Wert anerkannt zu werden. Inklusion geht jedoch noch einen Schritt weiter. Inklusion bedeutet, dass alle Menschen ein Recht auf Förderung und Anerkennung haben – ganz gleich, ob sie eine Behinderung bzw. Beeinträchtigung haben oder nicht.
Der Unterschied ist also, dass alle Kinder – mit oder ohne Migrationshintergrund, mit oder ohne Sprachschwierigkeiten, mit oder ohne Entwicklungsauffälligkeiten und auch Mädchen und Jungen gleichermaßen – so betreut und gebildet werden sollen, wie es ihrer Entwicklung entspricht. Da jedes Kind individuelle Bedürfnisse und Stärken hat, kann es bei der Umsetzung von Inklusion keine Patentrezepte geben. Deshalb ist es besonders wichtig, eng im (multiprofessionellen) Team und mit den Eltern der Kinder zusammenzuarbeiten, sich die Unterstützung des Trägers zu sichern und schließlich Netzwerke aufzubauen, die Kinder und Eltern bei Bedarf zusätzlich unterstützen können.
Chronisch Kranke, in ihrer Entwicklung retardierte oder von Behinderung bedrohte Kinder werden laut § 53 SGB XII dem Personenkreis der Betroffenen psychisch, körperlich, emotional und/oder geistig behinderte Kinder zugeordnet. Derzeit sind in unserer Einrichtung drei Kinder davon betroffen (Stand August 2021).
Alle Kinder wollen spielen und Neues lernen. Dabei haben alle Kinder, wie auch Erwachsene, die gleichen Rechte, egal welche Nationalität, Hautfarbe, Religion, Abstammung, Herkunft, Geschlecht oder Behinderung sie haben.
Das gemeinsame Lernen und Leben von Beginn an und ein gleichberechtigter Zugang zu Bildung und Spiel durch Mitbestimmung (Partizipation) im Sinne eines jeden Kindes steht auch in unserer Tageseinrichtung im Vordergrund.
Inklusion ist als Konzept zu verstehen, dass versucht bei allen Menschen das Bewusstsein zu schaffen, dass Unterschiede normal sind. In einer inklusiven Gesellschaft darf jeder mitmachen, jeder ist willkommen. Davon profitieren wir alle: zum Beispiel durch den Abbau von Hürden, damit die Umwelt für alle zugänglicher wird, aber auch durch weniger Barrieren in den Köpfen, mehr Offenheit, Toleranz und ein positives Miteinander.
Der Weg zur inklusiven Gesellschaft – im Kleinen gelebt in unserer KiTa - beginnt in den Köpfen. Statt der Beeinträchtigungen werden die Fähigkeiten von Kindern ins Bewusstsein gerückt und Vorurteile abgebaut. Anders sein ist keine Abweichung von der Normalität, sondern normaler Teil des menschlichen Lebens. Kinder mit Beeinträchtigungen und Behinderungen sind eine Bereicherung für das Gemeinwesen und unserem alltäglichen Zusammenleben. Sie werden genauso wertgeschätzt und als leistungsfähige Individuen anerkannt wie Kinder ohne Beeinträchtigungen und Behinderungen. Weitere wichtige Bausteine des inklusiven Gedankens in unserer KiTa sind die Barrierefreiheit, Partizipation, Individualisierung, Vielfalt, Lebensräume und Familiensituationen aller Kinder und Familien.
Inklusion bezieht sich nicht nur auf Kinder mit Behinderung und Anerkennung als Inklusionskind. Auch Kinder mit Migrationshintergrund, Sprachauffälligkeiten, Auffälligkeiten in der Körperwahrnehmung usw. zählen dazu. Wir ermöglichen jedem einzelnem Kind, das wir von Beginn an in unserer KiTa betreuen, die gleichen Rechte auf Teilhabe, Partizipation, Spiel, Lernen, Wissen, Begleitung und Hilfestellung, um sein Potential bestmöglich entfalten zu können und die volle und gleichberechtigte Teilhabe aller am Leben in der Gesellschaft zu ermöglichen.
Durch eine fachlich geschulte Erzieherin im Bereich Inklusion, die Familien und Kolleginnen hilfreich zur Seite steht und stets den Blick auf die individuelle inklusive Entwicklung der Kinder hat, ist der Leitgedanke der Inklusion stets im Alltag unserer Einrichtung präsent und wird durchweg praktiziert. Die Förderung der Kinder findet spielerisch im Gruppenalltag statt und ist für die Kinder nicht als solche erkennbar. Barrieren werden mit Blick auf die Familien entfernt oder so gering wie möglich gehalten.
Zur Unterstützung individueller Schwächen können Therapien, die der Kinderarzt verschrieben hat z.B. Logopädie oder Ergotherapie in den Räumen der KiTa, im eigenen Bewegungsraum oder des angrenzenden Pfarrzentrums stattfinden. Es besteht bei Bedarf, (bei Einwilligung der Erziehungsberechtigten), die Möglichkeit zum Austausch zwischen ErzieherInnen, TherapeutInnen, ÄrztInnen, FamilienbetreuerInnen, JugendamtsmitarbeiterInnen und anderen Beteiligten, um die bestmögliche Inklusion eines jeden Kindes erfolgreich zu verwirklichen. Auch Elterngespräche sind Teil dieses Vorgangs um im Sinne des Kindes den bestmöglichen Weg der Teilhabe zu ermöglichen.